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Friedensforschung live in der VBS!

Lauterbach, 15. Mai 2025 – Am vergangenen Mittwoch besuchte Dr. Stefan Kroll die Vogelsbergschule in Lauterbach, um die Schülerinnen und Schüler über seine Arbeit als Friedensforscher zu informieren. Herr Kroll ist Wissenschaftler am renommierten Peace Research Institute, auch bekannt als Institut für Friedens- und Konfliktforschung, in Frankfurt, und Mitglied des Vorstands sowie Leiter der Abteilung für Wissenschaftskommunikation. Einer seiner Schwerpunkte ist die politische Bildung im Kontext der Friedens- und Konfliktforschung. Er engagiert sich intensiv für die politische Bildung an Schulen und sucht den direkten Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern durch Vorträge in Schulen.

Der Besuch wurde durch die Empfehlung von Ute Kirst vom Soroptimist International Club Lauterbach organisiert. Frau Kirst leitet innerhalb des Clubs das Projekt „Nie wieder Krieg!“, dass sich für den Frieden und die Konfliktprävention einsetzt. Ziel der Veranstaltung war es, den Jugendlichen die Bedeutung von Friedensarbeit näherzubringen und sie für das Thema zu sensibilisieren.

Die Organisation der Schulveranstaltung übernahm Frau Imke Grünewald, Oberstudienrätin an der Vogelsbergschule und aktuelle Präsidentin des Soroptimist International Clubs Lauterbach. Die Veranstaltung wurde von dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ gefördert, dass sich für eine lebendige und demokratische Gesellschaft einsetzt.

An der Veranstaltung nahmen Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule, des Jahrgangs 12 des Beruflichen Gymnasiums und der Jahrgang 11 der Fachoberschule teil.

Dr. Kroll erläuterte in seinem Vortrag die vielfältigen Aufgaben eines Friedensforschers und berichtete von aktuellen Konflikten weltweit sowie den Möglichkeiten, wie Friedensarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene gestaltet werden kann. Der Wissenschaftler begann seinen Vortrag mit der Frage, ob die aktuelle Zeit besonders ist im Hinblick auf kriegerische Konflikte. Er sagte, sie sei besonders, aber nicht einzigartig. Eine Grundfrage seiner Arbeit ist, was die Gesellschaft erwartet und welche Fragen die Wissenschaft beantworten soll. Er versucht, eine Verbindung zwischen Forschung und Kommunikation herzustellen.

Her Kroll ergänzte die Aufgaben des Instituts: Es betreibt Grundlagenforschung, berät die Politik, sucht Kontakt zu politischen Entscheidern und erstellt einmal jährlich ein Friedensgutachten. Im Institut in Frankfurt arbeiten 100 Mitarbeiter, von denen etwa 70 forschen. Aktuell befinden wir uns in einer Phase mit einer Höchstzahl an Konflikten. Dabei ist der Überfall Russlands auf die Ukraine ungewöhnlich. Häufiger treten Konflikte innerhalb von Staaten auf, bei denen es um Ressourcen oder Religion geht. Neu zu beobachten ist, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet und Formen der Radikalisierung zunehmen.

Herr Kroll erklärte außerdem, dass es auch Forschung zu „subversiven“ Kriegsführungen gibt. Dabei steht im Mittelpunkt, wie sich Krieg verändert. Zu beachten sind technologische Veränderungen, Desinformation und die Beeinflussung von Wahlen. Er spricht hierbei von hybriden Bedrohungen. Wichtig sei es, Medienkompetenz zu fördern, damit Menschen besser erkennen können, was Wahrheit ist und was manipuliert wird.

Der Besuch von Dr. Kroll war für die Jugendlichen eine wertvolle Erfahrung und unterstreicht die Bedeutung von Bildung für den Frieden. Die Veranstaltung wurde von Lehrkräften und Schülern gleichermaßen positiv aufgenommen und trägt dazu bei, das Bewusstsein für Konfliktlösung und Friedensförderung in der Region zu stärken.

 

Text: Annette Kreuzinger

Fotografie: Ute Kirst

»Nie wieder Krieg!«  -  Mitmach-Kunst-Aktion des Service-Clubs
Soroptimist International Lauterbach-Vogelsberg e.V.

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